Parkinson Forschung: Neue Hoffnung durch Rückenmark-Stimulation

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Innovative Ansätze in der Parkinson Forschung

Die Parkinson Forschung hat einen bemerkenswerten Fortschritt erzielt, der das Potenzial hat, auch das Leben Parkinson Betroffener zu verbessern. Schweizer Forscher, ursprünglich fokussiert auf die Behandlung von Querschnittgelähmten, haben eine epidurale Neuroprothese entwickelt, die nun auch Menschen mit Morbus Parkinson neue Hoffnung gibt. Diese bahnbrechende Technologie könnte entscheidend dazu beitragen, das Gangbild von Parkinson-Patienten zu verbessern. Diese Erkenntnisse hat das Team in Nature Medicine (2023; DOI: 10.1038/s41591-023-02604-0) vorstellt.

Von der Querschnittlähmung zur Parkinson-Behandlung

Die Geschichte dieser innovativen Behandlungsmethode begann mit der Entwicklung der epiduralen elektrischen Stimulation (EES) für Patienten mit inkompletter Querschnittlähmung. Das Team um Grégoire Courtine von der Ècole Polytechnique Fédérale de Lausanne präsentierte dieses Verfahren erstmals vor fünf Jahren. Das Implantat, bestehend aus 16 Elektroden, wird direkt auf der Dura in der lumbosakralen Region befestigt und ermöglichte es den Patienten, bestimmte Bewegungsmuster zu aktivieren. Dies war ein Durchbruch, der es ihnen erlaubte, sich mit Unterstützung eines Rollators oder im Liegerad eigenständig zu bewegen.

Bedeutung für die Parkinson Forschung

Die Anwendung dieser Technologie bei Parkinson-Patienten markiert einen signifikanten Fortschritt in der Parkinson Forschung. Der erste Patient, der von dieser Technologie profitierte, litt seit fast drei Jahrzehnten an Morbus Parkinson. Seine Bewegungsstörung hatte sich zuletzt durch ausgeprägtes „Freezing“ verschlimmert, was sein Alltagsleben durch häufige Stürze erheblich beeinträchtigte. Mit der Neuroprothese konnte er sich wieder natürlicher bewegen, unterstützt durch die Wirkung einer tiefen Hirnstimulation (THS).

Technologie und Wirkungsweise

Die EES stimuliert afferente Nervenfasern am Hinterhorn des Rückenmarks, was über einen Reflex bestimmte Muskeln aktiviert. Bei Parkinson-Patienten liegt das Problem in der Feinabstimmung der Motorik. Die von der Neuroprothese erzeugten Impulse verstärken die natürlichen Muskelkontraktionen und ermöglichen so flüssigere Bewegungen. Die genaue Abfolge der notwendigen Impulse wurde zunächst bei gesunden Menschen und in Experimenten mit Rhesus-Affen, bei denen ein Parkinson-Syndrom ausgelöst wurde, ermittelt.

Lebensverändernde Ergebnisse

Die Ergebnisse bei dem 63-jährigen Patienten, der von der Neurochirurgin Jocelyne Bloch am Universitätsspital Lausanne betreut wird, sind beeindruckend. Vor der Implantation des EES-Systems konnte er mit aktiviertem Hirnschrittmacher 433 Meter und ohne nur 224 Meter im 6-Minuten-Gehtest zurücklegen. Mit der Neuroprothese verbesserte sich sein Gangbild deutlich. Er war wieder in der Lage, sich ohne fremde Hilfe zu bewegen und erlitt kaum noch Stürze. Besonders bemerkenswert ist, dass die „Freezing“-Episoden nach dem Anschalten der Neuroprothese fast vollständig verschwanden.

Zukunftsaussichten und weitere Forschung

Diese Entwicklung ist ein bedeutender Schritt in der Parkinson Forschung. Der Patient nutzt die Neuroprothese nun seit fast zwei Jahren für etwa acht Stunden am Tag und kann längere Spaziergänge ohne zusätzliche Hilfe unternehmen. Das Team plant nun, eine Studie mit sechs Patienten durchzuführen, um die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Behandlung weiter zu erforschen. Diese Forschung könnte nicht nur das Leben von Parkinson-Patienten verbessern, sondern auch neue Wege in der Behandlung von Bewegungsstörungen aufzeigen.

Fazit zur Rückenmark-Stimulation bei Parkinson

Die Parkinson Forschung steht dank der Arbeit engagierter Wissenschaftler und der Anwendung innovativer Technologien wie der epiduralen Neuroprothese und auch der THS vor vielen möglichen Innovationen. Diese Entwicklungen bieten nicht nur neue Behandlungsmöglichkeiten, sondern auch Hoffnung für Menschen, die mit dieser herausfordernden Krankheit leben.



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