Forschende auf dem Gebiet der Parkinson-Krankheit haben einen wegweisenden Vorschlag in der renommierten Fachzeitschrift Lancet Neurology veröffentlicht. Ihr Artikel, erschienen im Februar 2024, präsentiert eine neuartige, auf biologischen Grundlagen basierende, dreiteilige Klassifikation der Parkinson-Krankheit. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) hebt die Bedeutung dieser neuen Klassifikation hervor, die das Verständnis und die Behandlung dieser komplexen Krankheit revolutionieren könnte.
Die Notwendigkeit einer biologisch-basierten Klassifikation der Parkinson-Krankheit
Die Autoren machen deutlich, dass die bisherigen klinischen Einteilungen den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen über die komplexen Mechanismen und die biologische Vielfalt von Parkinson nicht mehr gerecht werden. Angesichts der zunehmenden weltweiten Prävalenz, mit etwa 200.000 Betroffenen in Deutschland und ca. 10 Millionen weltweit, ist eine präzise Klassifizierung und Stratifizierung für die Entwicklung zielgerichteter, krankheitsmodifizierender und kausaler Therapieansätze notwendig.
Basics zu Parkinson-Klassifikationen
Parkinson-Klassifikationen dienen dazu, verschiedene Formen von Parkinson anhand spezifischer Merkmale und Kriterien zu unterscheiden. Diese Klassifikationen sind entscheidend für die Diagnose, das Verständnis der Pathologie und die Entwicklung von Therapien. Traditionell basieren sie auf klinischen Beobachtungen, wie motorischen Symptomen, und werden durch bildgebende Verfahren, wie der MRT, ergänzt. Die neuen Vorschläge zielen darauf ab, die molekularen und genetischen Grundlagen der Krankheit stärker zu berücksichtigen.
Innovation durch das „SynNeurGe“-System
Das vorgeschlagene „SynNeurGe“ (SNG)-System ist eine nun maßgelbliche Entwicklung. Es erlaubt eine detaillierte Definition von Parkinson bereits vor dem Auftreten von Symptomen durch die Identifizierung der molekularen Grundlagen. Das SNG-System besteht aus drei Hauptkomponenten: (1) der Nachweis von pathologischem Alpha-Synuclein, (2) spezifischen Hinweisen auf neurodegenerative Prozesse durch bildgebende Verfahren und (3) der Nachweis von genetischen Varianten, die zur Krankheit prädisponieren. Diese biologisch-basierte Klassifikation ermöglicht eine präzisere Diagnose und die Entwicklung zielgerichteter Therapien.
Die Bedeutung der neuen Klassifikation für die Zukunft der Parkinson-Forschung
Der Übergang zu einer biologisch-basierten Klassifikation markiert einen Wendepunkt in der Parkinson-Forschung. Für die Zukunft der medizinischen Forschung und Behandlung ist es entscheidend, die untersuchten Kohorten exakt zu definieren und zu stratifizieren. Nur so können neue Medikamente und Therapieansätze valide auf ihre Wirksamkeit geprüft und maßgeschneiderte Behandlungsmöglichkeiten entwickelt werden.
neue Parkinson-Klassifikationen: Zusammenfassung und Ausblick
Die von Parkinson-Forschern vorgeschlagene biologisch-basierte, dreiteilige Klassifikation für Parkinson stellt einen wesentlichen Fortschritt in der Diagnose und Behandlung dieser Erkrankung dar. Durch die Einführung des „SynNeurGe“-Systems wird ein Wechsel von einer primär klinischen zu einer molekular und genetisch fundierten Diagnose eingeleitet. Diese Entwicklung ermöglicht eine präzisere Identifizierung und Klassifizierung der Erkrankung, was die Grundlage für effektivere, individuell angepasste Therapieansätze bildet und neue Wege in der Forschung eröffnet.
Quelle: The Lancet Neurology
P.S. Bitte nehmt die Bildkreation zum Thema von ChatGPT / dall-e nicht zu ernst :- )
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