Diabetes-Medikament Lixisenatid zur Parkinson-Therapie?

Diabetes Medikament bei Parkinson
, , , , ,
❤️ sharing is caring:

Durchbruch oder ein weiterer Versuch eines Mittels zur Behandlung der Parkinson-Symptomatik. Auf jeden Fall bewegt sich etwas. Wie im Ärzteblatt berichtet, konnte durch die Injektionen ein Fortschreiten der Symptome im motorischen Bereich im Zeitraum eines Jahres verhindert werden.

Ein Medikament, das eigentlich zur Behandlung von Diabetes Typ 2 entwickelt und eingesetzt wurde, soll den Verlauf der Parkinsonkrankheit, insbesondere die motorischen Symptome minimieren. Der Wirkstoff heißt Lixisenatid.

Der Haken an Lixisennatid zur Parkinsontherapie?!

Nebenwirkungen bei Einsatz von Lixisenatid sind Übelkeit und Erbrechen. Bei der Diabetes-Typ-2-Behandlung setzte Lixisenatid sich aufgrund der Nebenwirkungen daher nicht durch gegen andere alternative Therapien.

Die Wirkung von Lixisennatid?!

Als GLP-1-Rezeptoragonist kommt es durch Lixisenatid zur Nachahmung der Wirkweise eines vorkommenden Eiweißes (Peptides) im Körper. Es wird auch eine Neuroprotektion vermutet. Es soll das Erkrankungsrisiko senken bei an Diabetes Typ 2 Erkrankten. Schlagzeilen gab es zu diesem Agonisten auch als Abnehmspritze.

Frühere kleinere Studien testeten andere GLP-1-Agonisten Besserungen der motorischen oder nicht-motorischen Symptome (Journal of Clinical Investigation (2013; DOI:10.1172/JCI68295); Lancet 2017; DOI:10.1016/S0140-6736(17)31585-4); SSRN 2022;DOI:102139/ssrn.4212371)

12 Monate nahmen 156 Personen mit unterschiedlichem Schweregrad vom Parkinson an der Studie teil. Es zeigten sich dabei Verschlechterungen bei der Placebogruppe.  Motorische Symptome scheinen durch Lixisenatid etwas gebessert. Bei nicht-motorischen Symptomen kam es zu keiner Veränderung (veröffentlicht im England Journal of Medicine (NEJM 2024;DOI:10.1056/BEJMoa2312323).

Hoffnung sieht der erste Vorsitzende Claßen von der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG). Aber es fehlen Langzeitstudien!

In einer weiteren Studie an neu erkrankten Parkinson-Patienten enttäuschte Lixisenatid mit wenig Besserung (Lancet Neurology 2024;DOI:10.1016/S1474-4422(23)00378-2)

Zusammenfassung zu Studien von Lixisennatid zur Parkinsontherapie

Langzeitstudien stehen noch aus, keine Wirkung auf nicht-motorische Symptome. Diskussion eines höheren Risikos bei Diabetes Typ 2 an Parkinson zu erkranken. Auch wird einerseits eine schützende Wirkung vor neurodegenerativen Erkrankungen, andererseits wieder nur eine symptomatische weitere Behandlungsmöglichkeit angenommen.

Die Zukunft wird es zeigen. Nach einem Jahr und vielleicht weiteren Studien wissen wir mehr. Es ist was in Bewegung, wie es bei Parkinson Forschung auch sein sollte. Siehe auch den folgenden Artikel im Magazin Nature.

Autorin: Rinicarola



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert