Die DGN hat kürzlich eine neue S2k-Leitlinie für Parkinson vorgestellt. Diese Leitlinie adressiert wichtige Themen rund um die Diagnose und Behandlung der Parkinson-Krankheit. In der Vergangenheit wurden die Begriffe „Parkinson-Krankheit“ und „Idiopathisches Parkinson-Syndrom“ oft synonym verwendet. Die neue Leitlinie empfiehlt jetzt den allgemeineren Begriff „Parkinson-Krankheit“, da viele Fälle der Krankheit durch genetische Varianten verursacht werden und daher nicht idiopathischer Natur sind.
Schwerpunkte der Parkinson Leitlinie
Einer der Schwerpunkte der Leitlinie liegt auf der Diagnosestellung. Es wird empfohlen, die Ausprägung nicht-motorischer Symptome bereits bei der Diagnosestellung zur Prognoseabschätzung heranzuziehen. Auch eine kraniale Magnetresonanztomografie sollte frühzeitig im Krankheitsverlauf zur Differenzialdiagnostik durchgeführt werden. Bei einem Patientenwunsch sollte zudem eine diagnostische genetische Untersuchung angeboten werden, besonders wenn es familiäre Vorfälle von Parkinson gibt oder wenn die Krankheitssymptome vor dem 50. Lebensjahr manifestieren.
Therapieempfehlungen
Die Leitlinie bietet auch Anweisungen für die medikamentöse Behandlung der Parkinson-Krankheit. Sowohl bei monogener als auch bei genetisch komplexer Parkinson-Krankheit gelten die gleichen medikamentösen Therapieempfehlungen. Invasive Verfahren, wie die Tiefe Hirnstimulation, sind auch bei monogener Parkinson-Krankheit möglich und können in Erwägung gezogen werden, wenn beeinträchtigende Levodopa-abhängige Wirkfluktuationen auftreten, die sich durch eine Optimierung der oralen oder transdermalen Therapie nicht ausreichend verbessern lassen.
Rolle der Parkinson Patienten
Ein wichtiger Punkt der Leitlinie ist die Einbeziehung der Patienten in die Entscheidungsfindung. Die Entscheidung für ein bestimmtes Verfahren sollte neben der Wirksamkeit auf die motorische Symptomatik auch nicht-motorische Symptome und Patientencharakteristika sowie die individuelle Präferenz der Patienten berücksichtigen. Patienten sollten spätestens beim Auftreten erster Fluktuationen über die Möglichkeit invasiver Behandlungen informiert werden.
Zusammenfassung zur neuen Parkinson Leitlinie
Die neue S2k-Leitlinie der DGN ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer verbesserten Diagnose und Behandlung der Parkinson-Krankheit in Deutschland. Durch die bereitgestellten Empfehlungen können Ärzte besser informierte Entscheidungen treffen und eine effektive, patientenzentrierte Versorgung gewährleisten. Mit der Möglichkeit zur Kommentierung der Leitlinie bis zum 24. Oktober bietet die DGN auch eine Plattform für Feedback und weitere Diskussionen unter Fachleuten, was zur weiteren Verbesserung der Leitlinie und letztendlich zur Verbesserung der Patientenversorgung beitragen kann.
Über die DGN:
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) ist eine führende Fachgesellschaft in Deutschland, die sich auf das Gebiet der Neurologie spezialisiert hat. Sie dient als Plattform für den Austausch und die Weiterentwicklung von Fachwissen, um eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten.
Über Leitlinien:
Medizinische Leitlinien hingegen sind systematisch entwickelte Empfehlungen, die Ärzten und Patienten helfen, Entscheidungen über geeignete Gesundheitsversorgung unter spezifischen klinischen Umständen zu treffen.
Bild: Mitrey / Pixabay
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